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Ziegelsteingesicht

KRITISCHER PEGELSTAND IN DER KONJUNKTUR. Als die Alphaexperten der führenden Forschungsinstitute ihr Gutachten für die Konjunktur der Alpharegierung vorlegten, zerschlugen sich die Hoffnungen auf einen raschen Aufschwung bei den Alphapolitikern. Die ersehnte Stimmungswende für die Alphas rückte in weite Ferne. Von einem "Zwischentief" war da die Rede, von "Bremsspuren" im Konsum, einer "fundamentalen Schwäche" der Coinswährung und einer sich "öffnenden Schere" zwischen Reichtum und Armut. Nach Einschätzung der Forscher wird die Alphawirtschaft nur noch um ein Prozent wachsen, im vergangenen Jahr hatten sie noch mit zwei Prozent gerechnet. Die Korrektur der Prognose zeigt nun Folgen: So verletzt die Alpharegierung auch in den nächsten Jahren das Schulden-Kriterium und erreicht ein Haushaltsdefizit von dreissig Prozent. Die dunklen Konjunkturwolken erreichen nun den Haushalt des Alphafinanzministers, der seine Prognose von zuletzt zehn Prozent Wachstum kräftig senken muss. Dann wankt der Etat, ist doch das Wachstum die bestimmende Größe für die Berechnung aller folgenden Variablen wie etwa Steuereinnahmen, die Entwicklung am Arbeitsmarkt oder die der Alphaversorgung.
Für die nötigen Sparanstrengungen geben die Forscher gute Ratschläge. Die Sicherung des Alphahaushalts darf nicht zu Lasten der Investitionen gehen. Nicht bei Bildung, Forschung und Integration sollen die Alpha sparen sondern lieber auch bei den geplanten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Zwei bis drei Milliarden Coins fehlen etwa bei den Steuereinnahmen, die Unterstützung für arbeitslose Alpha kostet sieben Milliarden Coins mehr als geplant und auch die Alpharente läuft aus dem Ruder.
Bei aller Ernüchterung sehen aber auch die Alphaforscher zarte Hoffnungszeichen. Der Aufschwung ist nur vertagt. Am Arbeitsmarkt wird sich die Lage bessern: nur noch fünf Millionen Alpha sind der Prognose zufolge im Jahresdurchschnitt arbeitslos. Es ist vor allem die historische Tiefenanalyse, die den Alphas zu denken gibt. Der Abstieg der Alphawirtschaft begann nach Ansicht der Forscher bereits vor hundert Jahren. Seither ist der Wachstumstrend stetig gesunken. Bei den Betas liegt diese Grundwachstumsrate bei über fünf Prozent, und bei den Gammas sogar bei zwanzig Prozent. Das Alphaland hat kein punktuelles Konjunkturproblem, sondern ein dauerhaftes Wachstumsproblem. Deshalb raten die Alpha-Ökonomen zu weiteren Reformen und zu einer Grundsicherung für gering verdienende Alphas über das Steuersystem. Den Rahmen für einen Aufschwung sehen die Institute für gegeben. Warern sind weltweit billig, die Unternehmen machen mehr und mehr Gewinne. Dass es doch nichts wird mit dem schnellen Aufschwung, schreiben die Ökonomen der hohen Geldkreislaufgeschwindigkeit und der extrem schwachen Entwicklung zu. So schwach ist die Kaufkraft im Alphaland, dass selbst kleinste Abschläge bei der Ausfuhr von Alphaprodukte nicht mehr ausgeglichen werden können. Dennoch mahnen die Alphainstitute bei den Löhnen zur Mäßigung. Vor allem warnen sie aber die Alphapolitiker vor allzu großen Versprechen wie dem der Reduzierung der Arbeitslosigkeit. Ein Scheitern könne die Alpha enttäuschen und deprimieren — und dies ist Gift für jeden Aufschwung.

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© https://milieu.no-art.info/de/2005-04-26_konjunktur.html